Ein solides Basiswerk zur Deutung von Pholus und Chiron. Gute mythologische Quellen. Mit Pholus Ephemeriden 1900 – 2025
310 Seiten – Hardcover – https://chiron-verlag.de/pholus-wandler-zwischen-saturn-und-neptun.html – https://astronova.de/pholus-wandler-zwischen-saturn-und-neptun.html

Das Werk Pholus – Wandler zwischen Saturn und Neptun von Robert von Heeren und Dieter Koch (Chiron Verlag, 1995) markiert einen der zentralen Wendepunkte in der modernen astrologischen Forschung über die Kentauren. Es steht in einer Linie mit einem grundlegenden Wandel in der astrologischen Deutungspraxis, der seit den 1980er Jahren die Integration von Asteroiden, Centauren und transneptunischen Objekten in die astrologische Symbolsprache geprägt hat. Dieses Buch, das die mythologische und astronomische Tiefe von Pholus beleuchtet, baute auf den Pionierarbeiten zu Chiron auf und ebnete den Weg für eine nuanciertere, schichtreiche Horoskopdeutung, die über die klassischen Planeten hinausgeht.
Pholus – Der Katalysator der Transformation: Ein Meilenstein der Kentauren-Astrologie durch Robert von Heeren und Dieter Koch
Das Werk Pholus – Wandler zwischen Saturn und Neptun von Robert von Heeren und Dieter Koch, erstmals 1995 beim Chiron Verlag erschienen, stellt nicht nur einen zentralen Wendepunkt in der astrologischen Erforschung der Kentauren dar, sondern verkörpert auch die Synthese aus mythischer Tiefe, astronomischer Präzision und psychologischer Einsicht. Dieses Buch, das sich ausschließlich dem Kentauren Pholus widmet, erweiterte die astrologische Symbolwelt um ein Archetyp, das als Brückenbauer zwischen der erdverbundenen Struktur Saturns und der grenzenlosen Auflösung Neptuns fungiert. In einer Zeit, in der die Astrologie seit den 1980er Jahren zunehmend Asteroiden, Kentauren und transneptunische Objekte integriert, markiert es den Übergang von der Pionierarbeit zu Chiron hin zu einer nuancierten Deutung kleinerer Himmelskörper, die subtile, doch explosive Dynamiken entfalten. Von Heeren und Koch, zwei visionäre Denker mit Wurzeln in Philosophie, Astronomie und Musik, legten hier den Grundstein für eine „Pro-Choice-Astrologie“, die individuelle Mythopoetik und wissenschaftliche Ephemeriden verbindet. Im Folgenden beleuchten wir die Autoren, die Essenz von Pholus und den bleibenden Einfluss dieses Werks – erweitert um historische, mythologische und praktische Aspekte.
Die Autoren: Profile von Dieter Koch und Robert von Heeren
Die Zusammenarbeit zwischen Dieter Koch und Robert von Heeren vereint intellektuelle Strenge mit kreativer Intuition und spiegelt die duale Natur der Kentauren wider: den weisen Heiler und den wilden Katalysator. Beide Autoren, tief verwurzelt in der europäischen astrologischen Tradition, haben durch ihre Expertise die Brücke zwischen alter Weisheit und moderner Wissenschaft geschlagen.
Dieter Koch: Der Archäoastronom und Ephemeriden-Pionier Dieter Koch, geboren am 4. Juni 1959 in der Schweiz, ist ein vielseitiger Gelehrter, dessen Werdegang die Schnittstelle von Philosophie, Sprachwissenschaften und Himmelsmechanik markiert. Er absolvierte 1984 an der Universität Zürich ein Lizentiat in Philosophie, Sanskrit und Klassischem Griechisch – Disziplinen, die seine spätere Forschung zu antiker Astrologie prägten. Ab 1988 vertiefte er sich in Himmelsmechanik, Astrologiegeschichte und Computerprogrammierung, was 1997 zur Entwicklung der Swiss Ephemeris führte, einer der präzisesten astrologischen Rechenprogramme weltweit. Gemeinsam mit Alois Treindl, Gründer von Astrodienst, schuf Koch ein Tool, das nicht nur Planetenpositionen, sondern auch Tausende von Asteroiden und Kentauren berechnet – ein Meilenstein, der die Integration neuer Himmelskörper in die Horoskopdeutung ermöglichte.
Kochs astrologische Arbeiten reichen von der babylonischen Tradition bis zur Kritik vedischer Systeme. In Vedic Astrology Critically Examined (2001, erweiterte Auflage 2013) analysiert er die Wurzeln indischer Astrologie und plädiert für eine evidenzbasierte Herangehensweise, die griechische Einflüsse einbezieht. Sein Buch The Star of Bethlehem (2001) rekonstruiert das biblische Sternenphänomen als heliakalen Venus-Aufgang und verbindet Archäoastronomie mit mythologischer Exegese. Als Philosoph und Archäoastronom betont Koch die qualitative Resonanz von Himmelskörpern: Sie sind keine „Kraftfelder“, sondern narrative Spiegel der Psyche. Seine Beteiligung am Pholus-Buch unterstreicht dies – hier wird Pholus als „Wandler“ enttarnt, der langsame Saturn-Prozesse in neptunische Fluten katapultiert. Kochs Einfluss erstreckt sich bis heute: Die Swiss Ephemeris wird in Software wie Solar Fire verwendet und hat die globale Astrologie demokratisiert. Bis 2025 hat er zu Themen wie Planetarbedeutungen in der babylonischen Astrologie beigetragen, immer mit dem Anspruch, Mythos und Mathematik zu versöhnen.
Robert von Heeren: Der Musiker, Okkultist und Kentauren-Forscher Robert von Heeren, geboren am 1. August 1964 um 0:24 Uhr in München, verkörpert den kreativen, intuitiven Pol dieser Partnerschaft. Als ausgebildeter Musiker (Staatsexamen 1990 am Konservatorium München) und Lehrer für klassische Gitarre – er unterrichtete über 500 Schüler – bringt er eine rhythmische Sensibilität in seine astrologische Arbeit ein. Seit 1991 als professioneller Astrologe tätig, ergänzt er dies durch Okkultismus (Tarot) und Web-Entwicklung. Seine Website centaurs.robertvonheeren.de dient seit den 1990er Jahren als Zentrum für Kentauren-Forschung, wo er Symbole, Ephemeriden und Interpretationen teilt. Von Heeren erfand 1995 das provisorische Symbol für Pholus (ein φ-ähnliches Zeichen, das Chirons K ersetzt), das in astrologischen Kreisen bis heute verwendet wird.
Als Autor und Vortragsredner mit 25 Jahren Erfahrung bietet er persönliche Horoskopberatungen (verbal, nicht schriftlich) und betont eine „verständliche moderne Astrologie“. Neben dem Pholus-Buch arbeitete er an Werken zu Nessus (1997) und Chiron, immer mit Fokus auf die Kentauren als Mediatoren zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Von Heerens Stil ist narrativ und bildhaft: Er beschreibt Pholus als „Lawinen-Auslöser“ – ein kleiner Stein, der große Veränderungen lostritt. Seine musikalische Herkunft spiegelt sich in der Deutung wider: Wie ein plötzlicher Akkordauflösung löst Pholus harmonische Strukturen auf, um neue Melodien zu ermöglichen. Bis 2025 hat er seine Arbeit erweitert, z. B. durch Online-Ressourcen zu Kentauren-Symbolik, die von Astrologen wie Melanie Reinhart zitiert werden. Von Heeren plädiert für eine Astrologie der Imagination, die Mythos als Schlüssel zur persönlichen Evolution nutzt – ein Ansatz, der in der Pholus-Monografie kulminiert.
Zusammen bilden Koch und von Heeren ein ideales Duo: Kochs analytische Präzision ergänzt von Heerens poetische Vision, was das Buch zu einem hybriden Meisterwerk macht.
Pholus: Mythos, Entdeckung und Astronomische Fakten
Pholus (5145 Pholus), der zweite entdeckte Kentaur nach Chiron, wurde am 9. Januar 1992 von David Rabinowitz am Palomar-Observatorium in Kalifornien gesichtet. Benannt nach dem griechischen Zentauren Pholus, der in der Mythologie als weiser, aber passiver Hüter des „göttlichen Weins“ (eines uralten, unvergessenen Gebräus) figurierte, umkreist er die Sonne in einer elliptischen Bahn von 132 bis 32 Astronomischen Einheiten – eine Umlaufdauer von etwa 92 Jahren, die generationsübergreifende Zyklen andeutet. Astronomisch klassifiziert als Zentaur (eine instabile Klasse zwischen Asteroiden und transneptunischen Objekten), zeigt Pholus eine rötliche Färbung, die auf organische Verbindungen hinweist, und eine ungewöhnliche Neigung seiner Bahn, die seine „Übergangs“-Natur unterstreicht.
Im Mythos, überliefert durch Ovid und Apollodor, ist Pholus der Gegenpart zu Chirons Weisheit: Während Chiron der „verwundete Heiler“ ist, repräsentiert Pholus die unkontrollierbare Konsequenz kleiner Handlungen. Herakles bittet ihn um Wein; Pholus öffnet widerstrebend das Fass, was den Duft über die Berge trägt und eine Horde wilder Zentauren anlockt. Es folgt ein blutiges Chaos – die Zentauren, berauscht und bewaffnet mit vergifteten Pfeilen, greifen an, was Pholus‘ Tod durch einen Splitter verursacht. Diese Erzählung symbolisiert den „Schmetterlingseffekt“: Ein kleiner Akt (das Öffnen des Fasses) entfesselt Lawinen von Transformation, Intoxikation und kollektivem Wahnsinn. Astrologisch erweitert dies die Kentauren-Thematik: Pholus ist der „Toröffner“ zu verborgenen Energien, der subtile Trigger für explosive Enthüllungen.
Die Astrologische Deutung von Pholus: Zwischen Kontrolle und Auflösung
In der Astrologie, wie von Koch und von Heeren detailliert, fungiert Pholus als Katalysator für plötzliche Wendepunkte – ein „kleiner Nasty“, der die Illusion von Stabilität zerbricht. Im Gegensatz zu Chirons langsamer Heilung (50-Jahre-Zyklus) bringt Pholus sofortige Fortschritte, oft durch Krisen: Er testet unsere Fähigkeit zur Achtsamkeit, warnt vor unüberlegten Handlungen und enthüllt karmische Kettenreaktionen. Symbolisch verbindet er Saturns Disziplin (Formgebung, Grenzen) mit Neptuns Mysterium (Verschmelzung, Illusion) – ein Wandler, der Strukturen auflöst, um spirituelle Einsichten zu ermöglichen.
Praktisch zeigt Pholus in Horoskopen Themen wie Sucht, Massenbewegungen, Kulten und „Herdeninstinkt“: Er kann auf Orte hinweisen, wo wir „den Deckel abnehmen“ und Unterdrücktes freisetzen – sei es in Beziehungen (plötzliche Enthüllungen von Geheimnissen), Karrieren (Karriere-Lawinen durch kleine Entscheidungen) oder kollektiven Ereignissen (z. B. Pholus‘ Transit 2020 in Capricorn, der Pandemie-ähnliche Kettenreaktionen verstärkte). Der Orbis beträgt typisch 2–5 Grad; Resonanzen zu persönlichen Planeten verstärken seine Wirkung. Von Heeren beschreibt Pholus als „Foolish One“: Er lehrt durch Torheit, fordert uns auf, Konsequenzen zu antizipieren. In der Jung’schen Psyche entspricht er dem Schatten, der durch Intoxikation (wörtlich oder metaphorisch) integriert wird. Beispiele aus der Praxis: Ein Pholus-Aspekt zum Mond kann emotionale „Wein-Orgien“ auslösen, die zu Heilung führen; zu Pluto markiert er karmische Rachezyklen.
Das Buch Pholus – Wandler zwischen Saturn und Neptun: Inhalt, Methodik und Einfluss
Das 1995 erschienene Buch (ca. 200 Seiten, auf Deutsch) ist eine Monografie, die Pholus‘ Entdeckungshoroskop (Steinbock-Platzierung, symbolisch für unterdrückte Potenz) analysiert und mythische Parallelen zu antiken Texten zieht. Koch liefert astronomische Daten und Ephemeriden; von Heeren mythologische und psychologische Interpretationen. Zentrales Konzept: Pholus als „Catalyst for Landslide Change“ – er übertreibt kleine Ursachen zu historischen Wendepunkten. Das Werk integriert Entdeckungshoroskope, Transite und Synastrien, mit Fallbeispielen aus Klientenhoroskopen.
Sein Einfluss war enorm: Es inspirierte Werke wie Melanie Reinharts Chiron and the Centaurs (1996) und Zane Steins Chiron-Literatur. Bis 2025 wird es in Foren wie Reddit als „seminal“ zitiert und hat die Kentauren-Deutung standardisiert. In der Praxis erweitert es Horoskope um qualitative Resonatoren: Pholus‘ Aspekte zu Radixplaneten enthüllen narrative Schichten, z. B. in Traumata oder Berufung. Kritiker loben die Balance aus Wissenschaft und Esoterik; es plädiert für eine Astrologie, die „qualitativ wirkt“ – als Mythos-Resonanz, nicht Quantifizierung.
Integration und Zukunft: Pholus in der Pluralistischen Astrologie
Pholus und das Werk von Koch/von Heeren haben die Astrologie von einer saturnalen Geschlossenheit zu einem offenen Raum geführt. Kentauren wie Pholus, Nessus und Chariklo dienen als Schwellenwächter, die das Unbewusste aktivieren. In Zeiten computergestützter Modelle (z. B. Swiss Ephemeris 2025-Updates) ermöglichen sie präzise Analysen neuer Objekte wie Eris. Zukünftig, so Experten wie Werner Held, wird Pholus‘ Archetyp in KI-gestützter Astrologie zentral: Er antizipiert Kettenreaktionen in einer volatilen Welt – von Klimakrisen bis psychischer Evolution.
Dieses Buch bleibt ein Aufruf zur Bewusstseinsöffnung: Pholus lehrt, dass kleine Öffnungen große Welten freisetzen. Durch Kochs Präzision und von Heerens Poesie wird es zur Brücke zwischen Kosmos und Seele – ein Vermächtnis, das die Astrologie bereichert und vertieft
Historischer Kontext: Von der Entdeckung bis zur astrologischen Rezeption
Die Geschichte der Asteroiden in der Astrologie reicht weit zurück in die astronomische Entdeckungsgeschichte und spiegelt den Wandel vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild wider. Bereits im 16. Jahrhundert spekulierte Johannes Kepler (1571–1630) in seinen Werken über einen „fehlenden Planeten“ zwischen Mars und Jupiter, um die harmonischen Proportionen der Planetenbahnen zu erklären – eine Vorahnung, die die Entdeckung der Asteroidenbelt-Objekte vorwegnahm. Die eigentliche Wende kam im Januar 1801, als der italienische Astronom Giuseppe Piazzi den ersten Asteroiden, Ceres, entdeckte. Benannt nach der römischen Göttin der Landwirtschaft, wurde Ceres zunächst als Planet klassifiziert und erhielt die Bezeichnung als achtes Himmelskörper des Sonnensystems. Innerhalb weniger Jahre folgten weitere Entdeckungen: Pallas (1802, entdeckt von Heinrich Olbers), Juno (1804, ebenfalls Olbers) und Vesta (1807, entdeckt von Wilhelm Olbers). Diese vier Hauptasteroiden dominierten die frühe Phase und wurden im 19. Jahrhundert von Astronomen wie Carl Friedrich Gauss und William Herschel als eigenständige Kategorie – die „Asteroiden“ – etabliert.
In der Astrologie der viktorianischen Ära, beeinflusst von Figuren wie Zadkiel (Richard James Morrison) und Alan Leo, fanden diese Asteroiden zögerlich Eingang. Sie wurden primär als Ergänzungen zu den persönlichen Planeten interpretiert: Ceres als nährende mütterliche Energie (ähnlich dem Mond), Pallas als weisheitvolle Kriegerin (verbunden mit Merkur), Juno als Symbol partnerschaftlicher Verträue (zu Venus) und Vesta als Hüterin des heiligen Feuers (spirituelle Hingabe). Doch die Deutung blieb marginal; die Astrologie war noch stark geprägt von der ptolemäischen Tradition, in der nur die sieben klassischen Planeten (plus Sonne und Mond) zentral standen. Erst mit der Entdeckung Tausender weiterer Asteroiden im späten 19. Jahrhundert – dank verbesserter Teleskope – begann eine breitere Diskussion, die jedoch durch die Dominanz der geozentrischen Symbolik gebremst wurde.
Der eigentliche Durchbruch kam in den 1970er Jahren, parallel zur psychologischen Wende in der Astrologie (Dane Rudhyar, Liz Greene) und dem feministischen Aufschwung. Die Entdeckung von Chiron 1977 durch Charles Kowal markierte den Übergang zu den Kentauren – einer Klasse instabiler, orbitübergreifender Objekte, die astronomisch als Brücken zwischen Asteroiden und transneptunischen Körpern gelten. Chiron, benannt nach dem weisen Zentauren aus der griechischen Mythologie, wurde schnell zu einem Symbol der „verwundeten Heiler“ und katalisierte eine Explosion astrologischer Literatur. Zane Stein veröffentlichte 1979 Essence and Evolution: A Practical Guide to Chiron, das erste umfassende Werk dazu, und etablierte Chiron als Archetyp für Heilung, Mentorschaft und die Integration von Schatten. Die 1980er sahen die Integration weiterer Asteroiden durch Demetra George in Asteroid Goddesses (1986), das die weiblichen Archetypen Ceres, Pallas, Juno und Vesta mythologisch und psychologisch vertiefte und sie als Ergänzung zu einer patriarchalen Planeten-Symbolik positionierte.
Entwicklung der Asteroiden-Deutung: Von der Marginalisierung zur Expansion
Der Ausgangspunkt dieser Entwicklung liegt in der Entdeckung des ersten Asteroiden Ceres (1801). Während im 19. Jahrhundert nur wenige Objekte (Ceres, Pallas, Juno, Vesta) astrologisch berücksichtigt wurden – oft nur in Ephemeriden als Fußnoten –, begann ab den 1970er Jahren ein systematisches Interesse an den Kleinplaneten und neu entdeckten Körpern jenseits des Saturns. Dies hing mit technologischen Fortschritten zusammen: Die Palomar-Observatorium-Techniken ermöglichten die Kartierung des Asteroidengürtels, und bis 1990 waren über 8.000 Asteroiden katalogisiert. Astrologisch manifestierte sich dies in der „Asteroiden-Revolution“: Software wie Solar Fire integrierte Tausende von Ephemeriden, was die Deutung demokratisierte.
Mit der Entdeckung von Chiron (1977), Pholus (1992 von David Rabinowitz) und Nessus (1993) entstand eine neue Klasse astrologisch relevanter Körper: die Kentauren, die astrologisch als Übergangsboten zwischen den Sphären der klassischen und transpersonalen Planeten gelten. Pholus, der „Weinbewahrer“ in der Mythologie, symbolisiert explosive Enthüllungen – ein kleiner Katalysator für große Veränderungen –, während Nessus, der rachsüchtige Zentaur, Themen von Verrat, Gift und karmischer Reinigung anspricht. Melanie Reinharts Chiron and the Centaurs (1996) und Saturn, Chiron and the Centaurs (2000) vertieften diese Symbolik, indem sie die Kentauren als Mediatoren zwischen Saturns Struktur und Neptuns Auflösung beschrieben – ein Konzept, das von Heeren und Koch in ihrem Pholus-Buch weiter ausgebaut wurde.
Werner Held beschreibt diese Expansion in seinen jüngsten Arbeiten – darunter Die Astrologie der Asteroiden (Band 1 und 2, 2023) und einem angekündigten Band zu transneptunischen Objekten (2025) – als eine „Bewusstseinsöffnung des astrologischen Raumes“, die die Grenzen der bisherigen Deutungswelt aufsprengt. Nach seinem Befund zwingt die Fülle astronomischer Entdeckungen (über 1 Million bekannte Asteroiden bis 2025) die Astrologie, sich von einer geschlossenen, saturnal geordneten Systematik zu lösen. Die Vielzahl der neuen Körper führt zu einer „Pro-Choice-Astrologie“, in der individuelle Forschung, Offenheit und mythologische Imagination dominieren. Held betont, dass Asteroiden nicht als „zweitrangige Planeten“ zu sehen sind, sondern als qualitative Resonatoren, die persönliche Narrative aufschlüsseln – etwa durch Entdeckungshoroskope, die oft prophetische Symbole bergen, wie bei Chirons Entdeckung in Widder (Themen von Pioniergeist und Wunde).
Symbolische und mythologische Ausdehnung: Tiefer in die Archetypen
Asteroiden erweitern die astrologische Symbolik um spezifische seelische Themen, die die großen Planeten differenzieren. So ergänzen Ceres, Pallas, Juno und Vesta die klassischen Energien von Venus, Merkur und Mond um individuelle, archetypische Besonderheiten. Ceres steht für Fürsorge und Ernährung, oft mit Themen von Verlust und Wiederfindung (z. B. Demeters Suche nach Persephone); Pallas für strategische Intelligenz und kreative Problemlösung; Juno für partnerschaftliche Loyalität, Eifersucht und heilige Ehen; Vesta für spirituelle Hingabe und Reinheit, die sexuelle Energie transzendiert. Historisch wurzelt dies in der Wiederentdeckung matriarchaler Mythen während der Frauenbewegung der 1970er, die George als „vergessene Göttinnen“ popularisierte.
Die Kentauren bilden eine eigene symbolische Kategorie, die die Dualität von Zivilisation und Wildnis verkörpert. Während Chiron Heilung und Selbstintegration betont – als der Zentaur, der Herakles‘ Pfeilwunde heilt, aber selbst leidet –, verkörpert Pholus die plötzliche Enthüllung oder das unkontrollierbare Momentum der Transformation: In der Mythologie öffnet er den Wein, was eine blutige Orgie auslöst, symbolisch für Kettenreaktionen von Unterdrücktem. Nessus schließlich repräsentiert die dunkle Seite des Begehrens und die karmische Auseinandersetzung mit Macht und Missbrauch – sein Gift tötet Herakles, doch es reinigt auch. Diese Kentauren, mit ihren elliptischen Orbits (Chiron: 50 Jahre, Pholus: 90 Jahre, Nessus: 124 Jahre), spiegeln generationsübergreifende Zyklen wider und dienen als Portale zu kollektiven Traumen.
Einfluss auf die heutige Deutungspraxis: Von der Theorie zur Anwendung
In der Gegenwart (2020–2025) ist die Asteroidenastrologie zu einem festen Bestandteil vieler moderner Deutungen geworden. Astrologen wie Demetra George, Zane Stein und Robert von Heeren haben Standards geschaffen, die mythologische, astronomische und psychologische Perspektiven verbinden. In der praktischen Horoskopdeutung werden heute hunderte benannter Asteroiden dynamisch ausgewertet – insbesondere in Bezug auf Resonanzen zu Radixplaneten, Häusern und Transiten. Der Orbis wird für Hauptasteroiden auf bis zu fünf Grad erweitert, da ihre Wirkung subtil, aber stetig sei. Tools wie Astro.com integrieren über 20.000 Asteroiden, ermöglichen aber fokussierte Analysen, um Überladung zu vermeiden.
Held weist darauf hin, dass Asteroiden astrologisch „qualitativ wirken“, d. h. als mythologische Resonanzen, nicht als quantifizierbare Kraftfelder. Sie ermöglichen eine detaillierte Betrachtung von Lebensnarrativen, Traumata, Berufung und transpersonaler Entwicklung. Zugleich wird ihre Bedeutung durch die Entdeckungshoroskope (Ephemeriden der Entdeckung) gestützt, da diese oft symbolisch den Charakter des jeweiligen Objekts spiegeln – etwa Pholus‘ Entdeckung in Steinbock, passend zu Themen von unterdrückter Potenz.
Die Integration in die moderne Astrologie: Brücken und Zukunftsperspektiven
Die heutige astrologische Forschung betrachtet Asteroiden als Mittler zwischen den klassischen und den transpersonalen Dimensionen. Kleinplaneten wie Pholus, Nessus und Chariklo (entdeckt 1997, Symbol der schützenden Aura) fungieren als Schwellenwächter zwischen den Bereichen von Saturn (Form, Struktur) und Neptun/Pluto (Auflösung, metaphysische Transformation). Damit bilden sie eine Brücke zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten und spiegeln die psychologische Tiefenstruktur der modernen Persönlichkeit – ein Echo der Jung’schen Archetypen, die in der Astrologie seit den 1950er Jahren (André Barbault) zentral sind.
Zukünftig, so die Forschung, wird die Astrologie durch computergestützte und ephemeridenbasierte Modelle in der Lage sein, die spezifische Wirkung von neuen Planetoiden, Zwergplaneten (wie Eris, entdeckt 2005) und transneptunischen Objekten immer präziser zu bestimmen. Projekte wie die der IAU (International Astronomical Union) und NASA-Missionen (z. B. Lucy-Mission zu Trojanern seit 2021) liefern Daten, die astrologische Modelle bereichern. Damit verschiebt sich die Deutungspraxis von einer planetar orientierten Symbolik zu einem pluralistischen Raum astrologischer Archetypen, der das Zusammenspiel von Mythos, Astronomie und psychischer Evolution abbildet. Diese Entwicklung, getrieben von Pionieren wie Held und Reinhart, verspricht eine Astrologie, die nicht nur reflektiert, sondern antizipiert – ein dynamisches Geflecht, das die Komplexität des Kosmos und der Seele gleichermaßen ehrt.
Demetra George – Die Wegbereiterin der Asteroiden-Astrologie und Synthetikerin des Weiblichen Prinzips
Die Asteroiden – Ceres, Pallas, Juno und Vesta im Horoskop
https://astronova.de/die-asteroiden.html

Demetra George, geboren 1954 in den USA, verkörpert eine der prägendsten und vielseitigsten Figuren der modernen Astrologie, deren Werk nahtlos Tradition, Mythos und psychologische Tiefe verwebt. Ihre Leidenschaft für die Asteroiden entzündete sich bereits 1973, als junge Astrologin, und führte zu einer lebenslangen Hingabe an die „mythic asteroids“, wie sie in ihrem introspektiven Blog-Beitrag „The Mythic Asteroids“ vom Januar 2025 rückblickend formuliert: „One of the great mysteries of astrology, one that takes us to the far reaches of a mystery.“ Nach einem 25-jährigen immersiven Studium der hellenistischen Astrologie – das sie zu einer Expertin für antike Techniken wie Zodiacal Releasing, Lots und Prognostik machte – kehrt George nun mit erneuerter Intensität zu ihren ersten Liebe zurück, den Asteroiden-Göttinnen. Als Brückenbauerin zwischen der antiken Ekliptik und der zeitgenössischen Seele lebt und lehrt sie in Griechenland und den USA, wo sie akademische Präzision mit ethischer Beratungspraxis vereint. Ihre Philosophie dreht sich um die „re-emerging feminine“ – die Wiederentdeckung des Weiblichen als transformative Kraft in einer patriarchalen Welt –, die sie durch die vier Hauptasteroiden (Ceres, Pallas, Juno, Vesta) ins astrologische System einfließen lässt. George versteht diese nicht als bloße Ergänzungen, sondern als unverzichtbare Archetypen, die das klassische Sieben-Planeten-Modell ausbalancieren und tiefere Einsichten in individuelle Prägungen sowie kollektive Prozesse ermöglichen.
Ihr grundlegendes Werk Asteroid Goddesses: The Mythology, Psychology, and Astrology of the Re-Emerging Feminine (1986, aktualisierte Auflage 2023) revolutionierte die Disziplin, indem es die Göttinnen-Asteroiden als Ur-Aspekte des Weiblichen etablierte: Ceres als Symbol nährender Zyklen und Loslassens, Pallas als Inbegriff kreativer Intelligenz und strategischer Weisheit, Juno als Verkörperung partnerschaftlicher Treue und Selbstbehauptung sowie Vesta als Repräsentantin innerer Integrität und spiritueller Hingabe. Jede Deutung entfaltet sich in einer dreifachen Schicht – mythologisch (z. B. die Entführung der Proserpina bei Ceres), psychologisch (junghianische Schatten und Heilungspotenziale) und astrologisch (Hausplatzierungen, Aspekte mit Orbis von 3–5°). „The asteroids offer a nuanced language for the feminine soul,“ betont George, und warnt vor isolierten Interpretationen: Sie müssen immer im Gesamthoroskop resonieren, etwa durch Konjunktionen zu Achsen, die „Lebensmuster aktivieren“. Dieses Buch, das in astrologischen Zirkeln als Referenzwerk gilt, inspirierte eine feministische Welle in den 1980er Jahren und beeinflusste Pionierinnen wie Jane Woolfolk sowie Zeitgenossinnen wie Chris Brennan.
Georges Œuvre umfasst sieben Bücher, darunter die zweibändige Ancient Astrology in Theory and Practice: A Manual of Traditional Techniques (Band 1: 2019, Band 2: 2022, Rubedo Press), die hellenistische Methoden detailliert rekonstruiert und Asteroiden in Zeitdeutungen wie Profection einbindet. Ergänzend formen Astrology and the Authentic Self (2008), das Asteroiden für persönliche Authentizität nutzt, und The Astrology of Fate (2024), das Schicksalsthemen mit asteroidalen Nuancen verknüpft – von karmischen Enden zu Neuanfängen, inklusive Analysen zu Lebenszyklen und Transiten. Die anstehende Mysteries of the Oracles (geplant für 2026) verspricht eine Erweiterung auf orakelbasierte Vorhersagen, die mythische Asteroiden mit antiken Divinationspraktiken verweben. Als Dozentin leitet sie seit über 20 Jahren das „Hellenistic Astrology Certificate Program“ (nächste Kohorte: 13. Oktober 2025), ein modulares Online-Programm mit Live-Support, das von Grundlagen bis zu fortgeschrittenen Integrationen reicht – inklusive Modulen zur Asteroiden-Deutung in natal und timing-Charts.
Ihr pädagogischer Einfluss strahlt durch globale Events aus: 2025 markiert Höhepunkte wie die Keynote „The History of Astrology“ am 17. September beim United Astrology Congress, Referate bei der Cosmic Patterns Convergence zu antiken Techniken und das exklusive „Mythic Asteroid Signatures Retreat“ (April 2025 in Griechenland), ein dreitägiges In-Person-Seminar, das mythisch benannte Asteroiden aus griechischen, ägyptischen und indischen Kulturen in individuellen Charts entschlüsselt. „A journey into the far reaches of mystery,“ beschreibt George dieses Event, bei dem Teilnehmer:innen kulturelle Archetypen durch eigene Horoskope erkunden. Weitere Highlights: Ein Pre-Conference-Workshop zum „Lot of Fortune“ (August 2025, mit Fokus auf Zodiacal Releasing und Asteroiden-Timing), der „2025 Astrology Weekend in Sedona“ (12.–15. September 2025) mit dem Sedona Astrology Club zu metaphysischen Themen sowie monatliche Blog-Insights zu Transiten (z. B. Ceres in Aries). Online bietet sie personalisierte Tutoring-Programme, die Asteroiden in ethische Beratung einfließen lassen, und warnt vor Überladung: „Wähle 5–10 Asteroiden pro Chart, um Nuancen ohne Chaos zu gewinnen.“
Georges Ansatz ist holistisch und empowernd: Sie verbindet klassische Methoden (Aspekte, Häuser) mit moderner Psychologie, um Asteroiden als Katalysatoren für Selbstheilung zu positionieren – besonders in Zeiten gesellschaftlicher Shifts wie der Debatte um Geschlechterrollen. Ihr Einfluss öffnet Türen für interkulturelle Erweiterungen, von Chiron bis zu neu entdeckten Kleinkörpern, und etabliert sie als Synthetikerin, die die Astrologie inklusiver und tiefer macht. Bis Oktober 2025, mit laufenden Kursen bei Astrology University, bleibt George eine unermüdliche Innovatorin, die das Weibliche – und damit die Ganzheit der Seele – ins Zentrum rückt.
Die Integration der Asteroiden in die Astrologie, die durch Georges Pionierarbeit maßgeblich geprägt wurde, wurzelt in einer historischen Entwicklung, die von der Entdeckung im frühen 19. Jahrhundert bis zur psychologischen Erweiterung im 20. Jahrhundert reicht. Die Entdeckung begann 1801 mit Ceres durch Giuseppe Piazzi, gefolgt von Pallas (1802, Heinrich Olbers), Juno (1804, Karl Ludwig Harding) und Vesta (1807, Olbers); zunächst als Planeten klassifiziert, wurden sie 1852 von William Herschel aufgrund ihrer wachsenden Zahl (heute über 1,2 Millionen) als „Asteroiden“ (griechisch „sternähnlich“) umbenannt und dem Gürtel zwischen Mars und Jupiter zugeordnet, Relikten unvollendeter Planetenbildung. In der klassischen Astrologie der Antike und Renaissance (Ptolemäus bis Kepler) fehlten sie vollständig, da das Sieben-Planeten-System (Sonne, Mond, Merkur bis Saturn) ein männlich dominiertes Modell darstellte – Mars als Krieger, Saturn als Vaterfigur –, das weibliche Nuancen vernachlässigte. Erst die Zuwendung zur psychologischen Astrologie ab dem 20. Jahrhundert, beeinflusst von Dane Rudhyar und Liz Greene, brachte neue Himmelskörper wie Chiron, Lilith und die Hauptasteroiden in den Fokus; die 1970er-Jahre, geprägt vom Feminismus, verstärkten dies, da die Entdeckungen synchron mit gesellschaftlichen Veränderungen einhergingen – Ceres mit der Ersten Frauenrechtsbewegung und Mary Wollstonecrafts Einfluss auf Bildung und Emanzipation. Bis 2025 bieten Ephemeriden wie die von Cafe Astrology detaillierte Positionen für Ceres, Pallas, Juno, Vesta, Chiron und weitere, inklusive Transite für das laufende Jahr, die in Software wie Astro.com nahtlos integriert werden und kollektive Resonanz ermöglichen, etwa Ceres in Aries als Symbol unabhängiger Fürsorge oder den Harvest Supermoon in Aries am 6. Oktober als Verstärker nährender Impulse.
Georges Deutungen der vier Hauptasteroiden bilden den Kern ihrer Synthese und verbinden Mythos, Psychologie und astrologische Praxis in einer dynamischen Weise, die immer kontextuell – durch Häuser, Aspekte und Transite – betrachtet werden muss, mit engen Orben unter 3° als Aktivatoren. Ceres, die römische Erntegöttin, deren Trauer um die entführte Proserpina Zyklen von Verlust und Erneuerung symbolisiert, steht für Nurturing und Sustainment, mit Schattenaspekten wie kontrollierender Fürsorge (z. B. „Helikopter-Mutter“-Dynamiken), und gewinnt in 2025-Updates eine Rolle in globaler Nachhaltigkeit sowie emotionaler Resilienz; astrologisch markiert sie in Häusern 4/10 familiäre Bindungen, Konjunktionen zum Mond Ernährungsthemen und Transite wie Ceres-Aries unabhängige Fürsorgephasen. Pallas, Athena als Weisheitsgöttin, geboren aus Zeus‘ Kopf und verkörpernd Strategie und Handwerk, repräsnet kreative Intelligenz und Problemlösung, mit dem Schatten emotionaler Distanz, erweitert um 2025-Foki wie KI-gestützte Entscheidungen; in Häusern 3/9 fördert sie Lernen, Aspekte zu Merkur schärfen strategisches Denken, und Transite wie Pallas-Trigon MC boosten innovative Karrieren. Juno, die eifersüchtige Ehegöttin Hera, die Treue und Rache an Untreue ausübt, beleuchtet Partnerschaftsdynamiken und Gleichheit, mit Schatten wie Besitzgier, nun inklusive polyamorer Kontexte; in Häusern 7/8 adressiert sie Intimität, Oppositionen zu Venus provozieren Konflikte, und 2025-Transite wie Juno-Venus signalisieren tiefe Bündnisse. Vesta, Hüterin des heiligen Feuers durch die Vestalinnen, symbolisiert Hingabe und Reinheit, mit Isolation als Schatten, vertieft um berufliche Ethik (z. B. in Workshops vom 20. September 2025); in Häusern 6/12 weist sie auf Dienst und Spiritualität hin, Trigon zu Saturn stärkt Disziplin, und Transite wie Vesta-Quadrat Mars warnen vor Burnout-Risiken. Diese Interpretationen, holistisch und resonant, erweitern sich nahtlos auf weitere Asteroiden, von denen über 20.000 astrologisch relevant sind, wobei Georges 2025-Retreat „mythische“ wie Psyche oder Hygeia priorisiert: Chiron (Nr. 2060, 1977) als verwundeter Heiler wandelt Wunden in Stärken, Oppositionen zu Planeten enthüllen karmische Heilung; Lilith als apogäischer Mondpunkt, die rebellische Eva-Figur, thematisiert unterdrücktes Weibliches und Sexualität, Konjunktionen zu Pluto triggern Transformationen; Psyche (Nr. 16, 1852) als geprüfte Seele fördert Vertrauen und Selbstwert, Trigon zu Venus harmonisiert innere Schönheit; Hygeia (Nr. 10, 1849) als Gesundheitsgöttin betont Prävention, Konjunktionen zum Mond intuitive Wellness; Eros (Nr. 433, 1898) entfacht Leidenschaft, in Häusern 5/8 kreative Intimität. Die Auswahl von 5–10 pro Chart, unterstützt durch Tools wie Astro.com und Rainer Bardels Die astrologische Deutung der Asteroiden (2017, ergänzt 2025) mit Umläufen wie Ceres‘ ~4,6 Jahren, differenziert Lebensaufgaben in Beziehungen (Juno+Psyche) oder Karrieren (Pallas+Vesta).
Im astrologischen Diskurs seit den 1980er Jahren, der durch Georges Arbeit explodierte, dienen Asteroiden als Differenzierer individueller und kollektiver Prozesse: Ihre Entdeckung korreliert mit Emanzipationswellen, und 2025-Transite heben Shifts hervor, wie in CHANI-Guides (2024) mit sechs prognostizierten Veränderungen, die Asteroiden-Rollen in Schicksal einbeziehen; Kritik an Subjektivität (z. B. von Astrodienst) wird durch psychologische Tiefe konterkariert, und astronomische Forschung (NASA Near-Earth Asteroids, September 2025) verknüpft sich mit astrologischen Interpretationen, etwa Hayabusa2-Missionen (2014) als Symbole verborgener Schätze. In der Praxis erfolgt die Integration schrittweise: Zuerst Analyse enger Aspekte zu Achsen oder Planeten, dann Deutung von Mythos über Psychologie zu Kontext und persönlicher Resonanz, ergänzt durch Transite/Synastrie (z. B. Vesta-Transit für Fokus-Phasen) und Tools wie 2025-Ephemeriden oder Apps für Echtzeit-Positionen. Ressourcen umfassen Asteroid Goddesses (2023), Astrology of Fate (2024), Online-Kurse bei Astrology University („Asteroid Goddesses Workshop“ 2025), das April-Retreat zu Mythic Asteroids, NORWAC-Videos (2023, verfügbar 2025) und Lectures wie Andrea Haeckels zu Vesta (20. September 2025). So erweitern Asteroiden die Astrologie zu einem nuancierteren, inklusiveren System, das archetypische Themen und individuelle Prägungen in tiefer Harmonie vereint.
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Die Wandlung Demetra Georges zur Traditionellen Astrologie – Eine 30-Jährige Reise der Wiederentdeckung und Synthese
Demetra Georges Übergang zur traditionellen, insbesondere hellenistischen Astrologie stellt eine der faszinierendsten Transformationen in der modernen astrologischen Landschaft dar – eine Reise, die von einer anfänglichen Faszination für mythische Asteroiden und psychologische Deutungen zu einer tiefen, akademisch fundierten Wiederbelebung antiker Techniken führt. Diese Wandlung, die über drei Jahrzehnte andauert, ist nicht nur eine intellektuelle Evolution, sondern eine philosophische und spirituelle Rückbesinnung: Von der fragmentierten Moderne hin zu den ganzheitlichen Wurzeln der Astrologie in der hellenistisch-römischen Welt. George, die sich selbst als „Brückenbauerin“ zwischen Archetypen und antiken Quellen versteht, beschreibt diesen Shift als eine notwendige Korrektur des patriarchalen und eurozentrischen Bias in der westlichen Astrologie, die durch die Wiederentdeckung des Weiblichen (wie in ihren frühen Asteroiden-Arbeiten) ergänzt wird. Ihre Transformation begann nicht abrupt, sondern als organische Erweiterung ihrer Leidenschaft für Mythologie und Psychologie, die sie 1973 mit den „Göttinnen-Asteroiden“ entdeckte. Doch ab 1992 markierte ein entscheidender Wendepunkt: Die Begegnung mit den ersten Übersetzungen hellenistischer Texte, die sie aus ihrer modernen Praxis herauszogen und in eine Welt tauchten, in der Astrologie als heilige Wissenschaft galt – eine Disziplin, die Schicksal, Ethik und Kosmos vereint.
Die Grundlage dieser Wandlung legte das Project Hindsight im Jahr 1992, ein bahnbrechendes Unterfangen unter der Leitung von Robert Hand, Robert Schmidt und Robert Zoller, das erstmals antike griechische und lateinische astrologische Texte (von Autoren wie Vettius Valens, Ptolemaios und Dorotheos von Sidon) neu übersetzte und dem Westen zugänglich machte. Für George, die zu diesem Zeitpunkt bereits als etablierte Astrologin und Autorin (u. a. Asteroid Goddesses, 1986) bekannt war, war dies eine Offenbarung: „It was like discovering a lost language of the soul,“ reflektiert sie in Interviews, wo sie die anfängliche Faszination mit der „rohen Kraft“ dieser Texte beschreibt – Techniken wie Zeitlords (z. B. Profection und Zodiacal Releasing), die präzise Lebensphasen vorhersagen, im Kontrast zu den diffusen psychologischen Ansätzen der 1970er- und 1980er-Jahre. Diese Begegnung weckte in ihr den Drang, nicht nur zu konsumieren, sondern zu rekonstruieren: Die Übersetzungen waren wörtlich, doch fehlte der kulturelle und mythologische Kontext, den George durch ihr Studium der griechisch-römischen Mythologie mitbrachte. So begann ein intensives Jahrzehnt des Lernens: Sie vertiefte sich in Klassische Philologie, meisterte Altgriechisch und Latein, um die Originaltexte zu entschlüsseln und „die Übersetzungen zu übersetzen“ – ein Prozess, den sie als „archäologische Grabung in der Seele der Astrologie“ bezeichnet. Persönliche Anekdoten aus dieser Phase, die sie in Podcasts wie dem mit Chris Brennan (2022) teilt, offenbaren Herausforderungen: Die Texte waren fragmentarisch, oft widersprüchlich, und erforderten eine Synthese aus Intuition und Disziplin. Doch genau hier lag der philosophische Shift: Von der modernen, klientenzentrierten Psychologie (inspiriert von Carl Gustav Jung und Dane Rudhyar) hin zu einer fatalistischen, doch empowernden Tradition, in der Sterne nicht nur spiegeln, sondern lenken – ein Konzept, das George als „ethische Verantwortung des Astrologen“ umdeutete, um Klienten zu Stärke und Akzeptanz zu führen.
Der Höhepunkt dieser inneren Alchemie kam im April 2002, exakt zehn Jahre nach dem Project-Hindsight-Kontakt: George hielt den ersten formellen Kurs zur hellenistischen Astrologie am Kepler College in Seattle – ein Meilenstein, der sie von der Pionierin der Asteroiden zur Wegbereiterin der Traditionellen Astrologie katapultierte. Dieser Kurs, „Hellenistic Astrology: An Introduction“, war kein bloßer Workshop, sondern eine Brücke: Er integrierte ihre frühen mythologischen Einsichten (z. B. die Göttinnen als Ergänzung zu den antiken Planeten) mit Techniken wie Hausdeutungen und Aspektlehre aus Valens‘ Anthologies. Die Teilnehmer:innen – darunter viele moderne Astrologen – berichteten von einer „Rückkehr zu den Wurzeln“, die Georges Lehrmethode prägte: Praktisch, schrittweise und immer mit Bezug zur persönlichen Resonanz. Diese Phase markierte auch eine spirituelle Vertiefung; Reisen zu heiligen Stätten wie dem Tempel der Athena in Griechenland (wo sie seit den 1990er-Jahren lebt) verbanden ihre Arbeit mit der Erdung in der antiken Kosmologie. Philosophisch evolvierte sie von einer „feministischen Ergänzung“ der Moderne zu einer ganzheitlichen Synthese: Die hellenistische Astrologie, so George, bietet „die fehlende Grammatik der Sterne“ – präzise Werkzeuge für Timing und Schicksal, die psychologische Deutungen bereichern, ohne sie zu ersetzen. Herausforderungen wie die Skepsis in der Community („zu fatalistisch“) oder die Komplexität der Quellen (z. B. die Rekonstruktion von Haus-Systemen) stählten ihre Entschlossenheit; sie sah darin eine „karmische Aufgabe“, die mit ihrem eigenen Chart resonierte – Saturns Rückkehr 2022 als Symbol der Vollendung.
Diese Wandlung kulminierte in ihren monumentalen Büchern zur traditionellen Astrologie, die als Blaupause für die Wiederbelebung dienen und ihre Synthese aus Theorie, Praxis und Mythos verkörpern. Das Kernwerk ist die zweibändige Ancient Astrology in Theory and Practice: A Manual of Traditional Techniques (Rubedo Press), das Georges 30-jährige Recherche destilliert und als umfassendes Trainingsmanual konzipiert ist.
- Band 1: Planetary Meaning, House Systems, and Chart Interpretation (2019): Dieser Einstieg umfasst über 500 Seiten und rekonstruiert die Grundlagen der hellenistischen Astrologie – von der Planetenbedeutung (z. B. Merkurs Vielseitigkeit in Valens‘ System) über Haus-Systeme (Whole Sign vs. Quadrant) bis hin zu Chart-Delineation. George betont hier den „sect-based“ Ansatz (tages- vs. nachtgeborene Charts), der antike Ethik einfließt, und integriert mythologische Nuancen, z. B. Apollos Rolle bei der Sonne. Es ist kein trockenes Kompendium, sondern ein praxisorientiertes Werk: Jede Technik wird mit Beispielen (natal, transit, synastry) illustriert, inklusive Tabellen zu Orben und Konditionen. Der Band endete auf Platz 1 der Amazon-Bestseller-Liste für Astrologie, was Georges Übergang als kulturellen Shift unterstreicht – von Nische zu Mainstream.
- Band 2: Advanced Techniques in Hellenistic Astrology (2022): Der Abschlussband vertieft Timing-Methoden wie Profection, Zodiacal Releasing und Annual Revolutions, basierend auf Dorotheos und Porphyrios. Mit über 600 Seiten bietet er eine „Toolkit“ für Prognostik, die George als „Brücke zum Schicksal“ sieht – Techniken, die Lebensphasen vorhersagen, ohne Determinismus. Ein Highlight: Die Integration von Lots (z. B. Lot of Fortune) mit Asteroiden, die ihre frühe Arbeit einbindet. Die Veröffentlichung fiel mit astrologischen Konstellationen zusammen – Saturns Apotelesma (Rückkehr) und Venus-Jupiter-Mond-Konjunktion in Fischen –, die George als kosmische Bestätigung interpretierte. Rezensionen loben die Klarheit: „George macht das Unmögliche möglich: Antike Weisheit lebendig und anwendbar.“
Ergänzt werden diese durch Astrology and the Authentic Self: Integrating Traditional and Modern Astrology to Uncover the Essence of the Birth Chart (2008), das den Übergang explizit thematisiert: Hier synthetisiert sie hellenistische Techniken (z. B. Zeitlords) mit moderner Psychologie, um das „authentische Selbst“ zu enthüllen – ein Buch, das Klienten hilft, Lebenszwecke durch natal Charts zu erkennen. Es markiert den Mittelpunkt ihrer Wandlung: Von reiner Moderne (1986) zu einer hybriden Praxis.
